Die meisten Städte an der mittleren Oder und Lausitzer Neiße wurden in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs stark zerstört. Bevor sich die neue Verwaltung etabliert hatte, hatten sie Probleme mit der Versorgung, es herrschte Chaos und Rechtslosigkeit. Die zurückkehrende oder angesiedelte Bevölkerung suchte dennoch Entspannung und Ablenkung, und die neue Herrschaft Möglichkeiten der Kommunikation mit der Gesellschaft. Daher entstanden sehr schnell, inmitten der Ruinen, die ersten Kinos.
In den 1950er Jahren, in der Zeit der größten Popularität dieses Mediums, haben wir es mit einer unglaublich interessanten Vielfältigkeit der Orte filmischer Rezeption zu tun – man baute Kinos wie Paläste und zeigte Filme in Kasernen. In den folgenden Jahrzehnten musste das Kino dann mit dem immer populäreren Fernsehen und anderen Freizeitbeschäftigungen um die Zuschauer kämpfen. Dennoch wurde es nach wie vor durch die kommunistischen Diktaturen zu Propagandazwecken genutzt.
Heute sind die oft leeren Gebäude der früheren Kinos als Elemente des deutschen, des europäischen und des sozialistischen Erbes Gegenstand der Reflexion.
Dr. Magdalena Abraham-Diefenbach präsentiert ihre Studie im November in Słubice und Żary. Die Vorträge bieten Stoff für Diskussionen zur aktuellen Situation in Frankfurt (Oder) und Słubice. Bis heute verfallen das Lichstpieltheater der Jugend und die Fassade vom Kino Piast. Als Brüche und Leerstellen im Stadtbild warten sie auf ein neues Konzept der Doppelstadt.
Buchpräsentationen:
3. November 2016, 12:00 Uhr, Słubice, Collegium Polonicum, Raum 11 (in deutscher Sprache)
23. November 2016, 16:00 Uhr, Żary, Museum des Schlesisch-Sorbischen Grenzlandes (Muzeum Pogranicza Śląsko-Łużyckiego) (in polnischer Sprache)
Sie können das Buch direkt beim Verlag bestellen: Palace i koszary
ISBN 978-83-7977-132-5